Erstnachweis der Asiatische Hornisse (Vespa velutina) in Deutschland

Anbei mein detaillierter Artikel über das erste Nest der Art in Deutschland:

Witt (2015): Erstfund eines Nestes der Asiatischen Hornisse Vespa velutina Lepeletier, 1838 in Deutschland und Detils zum Nestbau (Hymenoptera, Vespinae).

Der Artikel ist 2015 in der digitalen Zeitschrift für aculeate Hymenopteren Ampulex (Journal for Hymenoptera Research) 7/2014 erschienen.

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Witt, R. (2010): Kommt die Asiatische Hornisse (Vespa velutina) bald auch in Deutschland vor?
Zur aktuellen Expansion von Wespenarten.

Der Artikel ist im "Tagungsband 2. Norddeutsches Wespenberatertreffen 2009" erschienen.
Der komplette Band (Herausgeber: NABU Niedersachsen) ist leider ausverkauft. Eine komplette pdf-Version ist in Arbeit.

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Pressemitteilung von Rolf Witt (erschienen November 2014)

In Waghäusel bei Karlsruhe ist im September 2014 erstmals eine Asiatische Hornisse (Vespa velutina nigrithorax) in Deutschland festgestellt worden. Inzwischen ist die Meldung in vielen deutschen Zeitungen und Webseiten von Naturschutzorganisationen mehr oder weniger sachlich verbreitet worden. Ich halte es für sehr wichtig, über die tatsächlichen Gefahren und die Biologie der Art aufzuklären. Das ist vor allem im Zusammenhang mit Honigbienen und dem Schutz unserer heimischen Hornisse von Bedeutung.

Die Asiatische Hornisse Vespa velutina in der Varietät/Unterart nigrithorax ist 2004 in Frankreich eingeführt worden und hat sich dort massiv verbreitet. Die Art ist etwas kleiner als unsere heimische Hornisse und stellt keine erhebliche Gefahr für die Honigbiene dar. Honigbienen sind zwar oft der wichtigste Bestandteil ihres Speisezettels, aber lange nicht ausschließlich. Eine Zerstörung kompletter Honigbienenvölker findet nicht statt. Betroffen sind in erster Linie deutlich geschwächte Völker. Nur dort ist im Einzelfall ein Eindringen in den Stock beobachtet worden. Allerdings fehlte dann auch der Eingangsschutz in Form eines Lochbleches. Eine Bekämpfung im Umfeld von Honigbienenstöcken kann sinnvoll sein und ist nur dort sachlich begründbar.

Bisher sind auch keine negativen Auswirkungen auf unsere heimische, friedfertige aber auch Honigbienen jagende Hornisse (Vespa crabro) aus Frankreich bekannt geworden. Ein unerfreuliches Begleitphänomen ist dort leider eine Zunahme von Nestzerstörung durch Menschen aufgrund von Verwechslungen der Nester mit der Asiatischen Hornisse.

Eine weitere Ausbreitung der Asiatischen Hornisse gen Norden ist zu erwarten. Der Lebenszyklus entspricht dem unserer heimischen Hornisse. Allerdings sind die Völker oft etwas stärker. Regelmäßig werden Filialnester gebildet. Während die ersten Nester oft noch in 1 bis 4 m Höhe angelegt werden, sind die späteren Stadien dann hoch in Bäumen (> 10m) und kaum noch zu entdecken. Zum Winter sterben die einjährigen Völker ab. Das Gift ist für den Menschen nicht gefährlicher als von den anderen heimischen sozialen Faltenwespen.

Immer wieder treten auch Verwechslungen mit der Japanischen Hornisse auf. Über diese größte Hornissenart gibt es einen bekannten – leider oft reißerischen – Dokumentarfilm (Killer-Hornissen: National Geographic), der vor allem zu den Verwechslungen führt. Diese Art wird aufgrund ihrer Ansprüche wohl kaum in Deutschland überleben können.

Ein grundlegender Artikel [Witt, Rolf (2009): Kommt die Asiatische Hornisse (Vespa velutina) bald auch in Deutschland vor?] über Biologie, Ökologie und Gefahren der Asiatischen Hornisse, in dem schon das Auftreten der Art für Deutschland prognostiziert wird, ist bereits 2009 verfasst worden und steht auf dieser Webseite als pdf-Datei zur Verfügung.